Passauer Neue Presse 29.06.2021| von Elke Fischer

Beate Kainberger (63), langjährige Chefin der Seniorenresidenz Neustift, geht in den Ruhestand.

 

Ihr Markenzeichen: Sie hatte immer alles im Griff, da konnten die Herausforderungen und Überraschungen noch so groß sein. Das war an ihrem letzten Arbeitstag nicht anders. Beate Kainberger (63), die Chefin der Seniorenresidenz Neustift, die nach knapp 25 Jahren an der Spitze am vergangenen Freitag in den Ruhestand verabschiedet wurde, zeigte auch an diesem Tag, dass sie das Heft das Handelns in der Hand hält. Und so war sie es, die als erste ans Rednerpult im Restaurant trat und die Gäste begrüßte. Wegen der Coronabeschränkungen durften nur 50 Personen teilnehmen. Entsprechend hochkarätig besetzt die weit auseinander gestellten Stühle. Die hohe Geistlichkeit war mit Dr. Josef Mader und Dieter Martin vertreten, Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Bürgermeister Andreas Rother und weitere Bürgermeisterin Erika Träger gaben sich die Ehre. Darüber hinaus Vertreter der PWS GmbH & Co, zu der die Seniorenresidenz gehört, der Altenpflegeschule, AOK sowie langjährige Wegbegleiter und die führenden Mitarbeiter des Hauses. Oberbürgermeister Jürgen Dupper, der noch durch seine Knie-OP gehandicapt ist, wollte es nicht versäumen, Beate Kainberger persönlich zu verabschieden. In seinem Grußwort wurde mehr als deutlich, wie sehr er ihre Verdienste schätzte. „Wir kennen uns schon lange“, sagte er. Bereits aus der Zeit, als sie 14 Jahre lang die Leitung des Heims bei der Lebenshilfe innehatte. Der Frau der ersten Stunde, die seit 1996 der späteren Seniorenresidenz Neustift als Heimleiterin vorstand, dankte er für ihren „trockenen Humor, ihren pragmatischen Führungsstil und den positiven Geist. Sonst hätten Sie sich nicht 25 Jahre in dieser Position behaupten können.“ Die Grußworte von Siegfried Dyroff, Beiratsvorsitzender der PWS GmbH & Co. Seniorenresidenz Passau KG, trug stellvertretend Johann Moser, Geschäftsführer der Consilia Steuerberatungsgesellschaft mbH, vor. Die eigentliche Laudatio hielt Rechtsberater Richard Buchner, der Beate Kainberger 35 Jahre lang in ihrem Berufsleben begleitet hatte. Er bezeichnete sie als „echten Glücksfall“, was sie hier für die Seniorenresidenz als Geschäftsführerin geleistet hatte. Ihre Nachfolge wird der bisherige Qualitätsbeauftragte Claus Berger antreten, der seit über acht Jahren im Haus ist. So gesehen also ein Insider. Zuvor hatte es eine symbolische Schlüsselübergabe an ihn gegeben. Musikalisch wurde die Feier durch Thomas Plewnia an der Violine begleitet. Auch wenn die 190 Mitarbeiter nicht beim offiziellen Festakt dabei sein konnten: Spalierstehen musste sein. Und so hatten sie als Überraschung Gottfried Wölfl von der Städtischen Musikschule engagiert, der Beate Kainberger auf dem Akkordeon hinausspielte, bevor im Innenhof ein Stehempfang die Abschiedsfeier ausklingen ließ. Geschenke gab es natürlich auch, einen Poolroboter und eine Schwebeliege, damit der Start in den Ruhestand bequem von statten geht. „Denn ab morgen habe ich unendlich Urlaub“, hatte sie eingangs mit einem Lächeln auf dem Lippen den Gästen erzählt. Sie hatte immer alles im Griff, das war ihr Markenzeichen. Aber der Auftritt „ihrer“ Mannschaft war dann auch für sie überwältigend. Und so kullerten doch ein paar Tränen über ihre Wangen. Aber damit war sie nicht alleine, auch bei den Mitarbeitern flossen die Tränen. „Sie sind auch weiterhin immer gerne gesehen“, hatte es von Seiten des PWS[1]Beiratsvorsitzenden geheißen. So ganz wird Beate Kainberger „ihr Heim“ ohnehin nicht loslassen können. Denn ihre Tochter Katja ist Pflegedienstleiterin und ihre Mutter Rosemarie Nömeier seit sieben Jahren Bewohnerin des Hauses. Also kein Abschied für immer.

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